Mandelentzündung – Symptome, Ursachen und Behandlung
Bei der Mandelentzündung (Angina tonsillaris) handelt es sich um eine Infektion der Rachenmandeln. Sie ist in ihrer akuten Form schmerzhaft und unangenehm, während die chronische Mandelentzündung meist milder verläuft.
Wird das Schlucken zur Qual, der Hals schmerzt und dann kommt auch noch Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl dazu, ist meist schnell klar, dass eine Mandelentzündung vorliegt.
Sie sollten in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, denn nur eine schnelle und passende Behandlung kann schwere Komplikationen verhindern. Mit dem richtigen Antibiotikum und wirksamen Hausmitteln gehören die Halsschmerzen schnell der Vergangenheit an und Sie fühlen sich wieder fitter und gesünder.
Was ist eine Mandelentzündung?
Bei der Mandelentzündung handelt es sich um eine akute Infektion der Rachenmandeln, die meist durch Bakterien verursacht wird.
Der medizinische Begriff lautet Tonsillitis oder auch Angina tonsillaris. Unterteilt wird sie in die akute (eitrige) und chronische Mandelentzündung.
Die akute Mandelentzündung (Angina) hat meist Bakterien als Ursache für die Infektion der Gaumenmandeln. Die Symptome setzen meist plötzlich und sehr stark ein.
Immer wiederkehrende Mandelentzündungen (rezidivierende Tonsillitis) können zu einer chronischen Mandelentzündung führen.
Die chronische Mandelentzündung (Tonsillitis chronica) verläuft meist milder oder sogar beschwerdefrei. Die chronische Entzündung belastet jedoch das Immunsystem, da sich Keime leichter vermehren können. Am häufigsten kommt die chronische Mandelentzündung im Kindesalter und bei jungen Erwachsenen vor.
Die Gaumenmandeln befinden sich im Rachenraum, zwischen vorderem und hinterem Gaumenbogen.
Sie erfüllen in den ersten Lebensjahren wichtige Abwehrfunktionen, damit sich ein intaktes Immunsystem entwickeln kann. Das kindliche Immunsystem lernt durch den Kontakt mit Viren und Bakterien, sich gegen schädigende und körperfremde Stoffe zu wehren.
Deshalb haben viele Kleinkinder eine Tonsillen-Hyperplasie, welche teilweise auch mit Beschwerden, wie Schnarchen und einer behinderten Mundatmung, einhergehen kann.
Die Gaumenmandeln sollten bei einer chronischen Entzündung deshalb frühestens mit 5-6 Jahren entfernt werden. Nach der Pubertät erfüllen die Mandeln (Tonsillen) keine wichtige Funktion mehr, so dass sie bei einer chronischen Mandelentzündung entfernt werden sollten.
Mandelentzündung – Symptome
Die akute bzw. eitrige Mandelentzündung, äußert sich durch starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, die bis zu den Ohren ausstrahlen können, Fieber und Kopfschmerzen.
Es besteht ein schweres Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und eine Schwellung der Halslymphknoten. Bei einer eitrigen Entzündung sind weiße Beläge auf den Mandeln zu sehen.
Die chronische Mandelentzündung (Tonsillitis) verläuft viel milder. Es kann aber immer wieder zu einer akuten Entzündung kommen.
Eine verminderte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, sowie leichte Schluckbeschwerden können als Begleiterscheinungen vorkommen.
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Mandelentzündung – Dauer
Die Mandelentzündung hat eine Inkubationszeit von 1 bis 3 Tage. Die akute Mandelentzündung Dauer beläuft sich, bei richtiger Behandlung, auf etwa ein bis zwei Wochen. Sie heilt in der Regel ohne Komplikationen aus.
Bei der chronischen Mandelentzündung treten die Symptome immer wieder auf und es können Komplikationen, wie das rheumatische Fieber, auftreten.
Eine Heilung der chronischen Mandelentzündung wird in der Regel durch eine Entfernung der Gaumenmandeln erzielt. Danach bessern sich auch der Gesundheitszustand und das Allgemeinbefinden ziemlich schnell.
Welche Komplikationen können auftreten?
Bei einer eitrigen (akuten) Mandelentzündung kann es zu einer starken Vergrößerung der Tonsillen kommen, die besonders bei Kindern zu Behinderung der Atmung führen können.
Die chronische Mandelentzündung birgt das Risiko schwerer Folgeerkrankungen, die durch die ständige Besiedlung der Mandeln mit Keimen hervorgerufen werden können.
Eine Streptokokken-Angina kann zu Herzentzündungen, rheumatischen Fieber und Nierenentzündungen führen. Auch Gelenkentzündungen und Hauterkrankungen, welche in Schüben verlaufen, können auftreten.
Nach einer Nieren- oder Herzentzündung können bleibende Schäden an den Organen bestehen bleiben.
Eine sehr schwerwiegende Komplikation stellt der Peri tonsillar-Abszess dar. Er geht mit starken Schluckbeschwerden, einer unregelmäßigen Gaumenwölbung und einer Kieferklemme einher. Es besteht die große Gefahr einer Sepsis (“Blutvergiftung”).
Hat sich ein Abszess gebildet, muss eine schnelle Operation erfolgen, um eine Streuung durch die Blutbahn, in den gesamten Körper zu verhindern.
Mandelentzündung – Ursachen
Eine akute Mandelentzündung (Tonsillitis acuta) hat meist eine Infektion mit Bakterien als Ursache. Der häufigste Erreger sind beta-hämolysierende A-Streptokokken.
Außerdem können Pneumokokken, Staphylokokken, Branhamella catarrhalis, Haemophilus influenza und Neisseria gonorrhoeae eine akute Mandelentzündung verursachen.
Die meisten Keime kommen normalerweise in der Mundflora vor und verursachen keine Beschwerden. Die Infektion wird durch andere Bakterien Typen hervorgerufen, denn gegen diese Bakterienarten besteht keine Immunität.
Eine weitere Mandelentzündung Ursache ist, dass sich die Keime durch eine Immunschwäche oder einen verminderten Allgemeinzustand nahezu ungehindert ausbreiten können.
Zusatzerkrankungen und Stress können die Immunabwehr zusätzlich schwächen und es kann zu einer Mandelentzündung kommen.
Viren, die eine Angina auslösen können, sind beispielsweise Herpesviren und das Epstein-Barr-Virus.
Besteht eine chronische Mandelentzündung, sind meist aerobe und anaerobe Bakterien beteiligt. Sie führen zu einer permanenten Entzündung der Mandeln.
In den Krypten (Schleimhautvertiefungen) lagern sich abgestorbene Zellen und Abbauprodukte der Bakterien ab und sorgen so für eine dauerhafte Entzündung. Im Mandelgewebe entstehen tiefe Narben und das Gewebe wird zerklüftet. Dies wiederum begünstigt ein Voranschreiten der Entzündung.
Ist die Mandelentzündung ansteckend?
Die Mandelentzündung ist ansteckend und wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Bei einer Tröpfcheninfektion werden die Erreger über Aerosole (feinste Tröpfchen, Nebel) oder durch eine Tröpfchen-Bildung übertragen.
Dies geschieht beim Husten oder Niesen, dabei werden keimbelastete Sekrete vernebelt und ausgeschieden. Gelangen die Keime so an die Schleimhaut im Atemtrakt, können sie sich vermehren und Entzündungen auslösen.
Bei einer Behandlung mit Antibiotika besteht bereits 24 Stunden nach dem Beginn keine Ansteckungsgefahr mehr.
Mandelentzündung Behandlung
Da die akute (eitrige) Mandelentzündung in den meisten Fällen bakteriell bedingt ist, ist das Mittel der Wahl Penicillin V. Bei einer Allergie werden sogenannte Makrolid-Antibiotika oder Cephalosporine verordnet.
Zur Linderung der Mandelentzündung Symptome werden fiebersenkende und schmerzstillende Mittel, wie Paracetamol, eingesetzt.
Um den lokalen Schmerz zu bekämpfen, eignen sich Schleimhautanästhetika zum Sprühen.
Bei einer chronischen Mandelentzündung werden ebenfalls Antibiotika eingesetzt. In vielen Fällen ist eine Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) angezeigt.
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Mandelentzündung Hausmittel
Mandelentzündung Hausmittel können Schmerzen lindern und zur Heilung beitragen. Gut geeignet sind Halswickel mit Quark oder Kartoffeln.
Auch häufiges Gurgeln mit Kamillen- oder Salbeitee wirkt unterstützend. Wichtig ist es außerdem, viel zu trinken.